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Der Dernberg. Neue Perspektiven auf einen mittelalterlichen Hausberg mit anschließender Ortswüstung durch integrierte archäologische Prospektion und die systematische Analyse historischer Karten

Roland Filzwieser, Michael Doneus, Gerhard Hasenhündl, Matthias Kucera, Andreas Lenzhofer, Michał Pisz, David Russ, Franz Seidl, Gerhard Stüttler, Geert Verhoeven, Georg Zotti und Wolfgang Neubauer. (2023): Der Dernberg. Neue Perspektiven auf einen mittelalterlichen Hausberg mit anschließender Ortswüstung durch integrierte archäologische Prospektion und die systematische Analyse historischer Karten. In: Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 39, S. 115–136.

Zusammenfassung
Dieser Artikel soll neue, mittels archäologischer Prospektion gesammelte Ergebnisse über die mittelalterliche Landschaft des Dernbergs gemeinsam mit dem bisherigen Forschungsstand kombinieren und eine integrierte GIS basierte Interpretation sowie eine künstlerische Darstellung davon vorlegen. Hierfür wurden Schriftquellen und historischen Karten sowie öffentlich zugängliche Luftbilder und Airborne Laserscanning Daten systematisch ausgewertet. Zusätzlich wurden ab 2020 auch motorisierte magnetische Messungen sowie drohnengestützte Laserscans am und um den Dernberg durchgeführt. Neben den durch Luftbilder, Magnetik-Daten und den Franziszeischen Kataster gut nachweisbaren Altwegen lassen auch die in den 1980er Jahren von Kurt Bors dokumentierten Oberflächenfunde eine recht genaue Lokalisierung einer aus schriftlichen Quellen bekannten gleichnamigen Ortswüstung nordwestlich des Hausbergs zu. Dieses wohl bis in das frühe 17. Jahrhundert bewohnte Dorf ist auch noch auf einer Karte von 1658 dargestellt. Zu dieser Zeit sind Dorf und Hausberg allerdings bereits verlassen, wie eine schriftliche Quelle desselben Jahres mitteilt. Sowohl historische Karten als auch Prospektionsdaten deuten auf mehrere Beschädigungen durch Erosion nach starken Regenfällen hin. Eine stratigraphische Analyse des Franziszeischen Katasters in Kombination mit den Magnetik-Daten liefert nicht nur einige Anhaltspunkte für die einstige Konzeption von Hausberg, Dorf und Feldfluren, sondern erlaubt auch die teilweise Rekonstruktion des ehemaligen Wegenetzes. Neben einem noch älteren Verlauf von Weg und Bachbett südlich des Dorfes können auch ein genauerer Einblick in den Aufbau des Dorfes mit zuletzt noch elf Lehen und einem westlichen Hintaus sowie dem ehemaligen Weg vom Dorf über den Bach und den Nordhang zum Kernwerk des Hausbergs als neue Ergebnisse angesehen werden. Auch im Bereich eines dem Hausberg im Osten vorgelagerten Höhenrückens deuten die Oberflächenfunde auf Besiedlung und die Magnetik-Daten auf eine
einstige Befestigung hin.

 

Der Dernberg. Neue Perspektiven auf einen mittelalterlichen Hausberg mit anschließender Ortswüstung durch integrierte archäologische Prospektion und die systematische Analyse historischer Karten

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